Mit dem Inkrafttreten des überarbeiteten Anti-Unfair-Competition-Gesetzes (AUCL) in China am 15. Oktober 2025 ändern sich die Spielregeln für globale Geschäfte. Dies ist kein bloßes Update, sondern eine tiefgreifende Reform, die Chinas regulatorische Reichweite weltweit ausdehnt, digitale Regeln verschärft und Führungskräfte persönlich haftbar macht. Für deutsche Unternehmen mit Verbindungen nach China – sei es durch Niederlassungen, Lieferanten oder Kunden – ist dieses Gesetz ein dringender Anlass, die eigenen Strategien zu überprüfen.

Das AUCL zielt auf digitale Missstände ab und verbietet Praktiken wie Datenklau, gefälschte Bewertungen und manipulative Plattformtaktiken. Es schützt digitale Vermögenswerte wie App-Namen und Social-Media-Handles, weshalb deutsche Firmen ihre Marken in China schnell sichern sollten. Besonders brisant ist die extraterritoriale Reichweite: Handlungen im Ausland – etwa das Scraping von Daten chinesischer Plattformen durch einen deutschen Server – können Strafen nach sich ziehen, wenn sie den chinesischen Markt beeinträchtigen. Die Strafen sind happig: bis zu 700.000 US-Dollar für Unternehmen und 140.000 US-Dollar für Führungskräfte, die nun persönlich für Verstöße wie kommerzielle Bestechung haften.

Für deutsche Unternehmen ist dies ein Aufruf zum Handeln. China ist ein Markt, den man nicht ignorieren kann, aber Erfolg erfordert Voraussicht. Ein erster Schritt ist eine Compliance-Prüfung, um Datenpraktiken und Marketing mit dem AUCL in Einklang zu bringen. Ein kleines Team in Shanghai oder Peking könnte regulatorische Entwicklungen beobachten und lokale Partnerschaften knüpfen. Ich kenne Firmen aus dem Münchner Raum, die nach einer einzigen Marktstudienreise ihre Strategien umgestellt haben und so neue Wachstumschancen erschlossen. Angesichts der globalen Reichweite des Gesetzes müssen auch Unternehmen ohne direkte Präsenz in China wachsam sein – die Risiken sind real, aber die Chancen ebenso.

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