Die jüngsten Zahlen zur deutschen Industrieproduktion für August 2025 sind ein Schlag ins Gesicht für alle, die auf eine schnelle Erholung gehofft haben. Mit einem Rückgang von 4,3 Prozent gegenüber dem Vormonat – weit unter den Erwartungen von nur einem Prozent – ist die Produktion auf das schwächste Niveau seit 2005 abgerutscht, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Besonders hart trifft es die Autoindustrie, die mit einem Einbruch von 18,5 Prozent zu kämpfen hat, was außerhalb der Finanzkrise und der Pandemie den Tiefststand seit 2000 markiert. Als ich diese Daten las, dachte ich sofort: Das ist nicht nur eine deutsche Hausnummer, sondern ein Signal für Unternehmen weltweit. Für deutsche Firmen, die in der Exportabhängigkeit gefangen sind, ist es höchste Zeit, den Blick nach außen zu richten – in Märkte wie die USA, China und Brasilien, wo Wachstumspotenzial winkt und Diversifikation den Überlebenskampf sichern kann.
Die Gründe für diesen Absturz sind vielfältig und strukturell. Der Rückgang in der Automobilbranche wird teilweise auf Urlaubsstilllegungen und Umrüstungen geschoben, doch darunter lauern tiefere Probleme: Schwächelnde Nachfrage in China, drohende US-Zölle unter einer möglichen Trump-Administration und der schmerzhafte Übergang zu Elektrofahrzeugen, wie der jüngste Gewinnwarnung von BMW unterstreicht. Insgesamt liegt die Industrieproduktion fast 20 Prozent unter dem Vorpandemieniveau, und Experten wie Carsten Brzeski von ING warnen vor einem Rückfall in die Rezession, mit zwei aufeinanderfolgenden Quartalen negativen Wachstums. Die deutsche Wirtschaft stagniert nun seit über drei Jahren, und selbst die Fiskalpläne von Kanzler Friedrich Merz, inklusive massiver Schuldenaufnahme für öffentliche Ausgaben, stoßen auf Skepsis. Die Regierung prognostiziert zwar 0,2 Prozent Wachstum für 2025 und 1,3 Prozent für 2026, doch wie Wirtschaftsministerin Katherina Reiche betont, hängt alles von raschen Investitionen ab – und die treten bisher auf der Stelle.
In diesem Klima der Unsicherheit ist Expansion ins Ausland keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Deutsche Unternehmen, die auf den Binnenmarkt oder die EU setzen, spüren die globale Handelsspannungen am eigenen Leib. Aber genau hier liegen die Chancen: In den USA, wo die Industrie trotz Rezessionsängsten boomt und der Inflation Reduction Act Milliarden in grüne Technologien pumpt, könnten Firmen aus dem Maschinenbau oder der Automobilzulieferung Fuß fassen. Stellen Sie sich vor, ein Mittelständler aus dem Rheinland setzt ein Beobachtungsteam in Detroit ein – nicht um Autos zu bauen, sondern um Lieferketten für E-Mobilität zu optimieren. Ich kenne Kollegen, die genau das getan haben und nach einem Jahr mit neuen Partnerschaften zurückkamen, die den Umsatz um 25 Prozent steigerten.
China, trotz der aktuellen Nachfrageschwäche, bleibt ein Riese mit ungezügelten Potenzialen in der Erneuerbaren und Digitalisierung. Der Markt für Batterietechnologie und smarte Fertigung explodiert, und deutsche Präzisionsingenieure sind gefragt. Ein Einstieg über Shanghai, vielleicht mit einem Pilotprojekt in Kooperation mit lokalen Playern, könnte nicht nur Absatzmärkte sichern, sondern auch Einblicke in asiatische Lieferketten liefern, die den Druck auf die heimische Produktion entlasten. Und Brasilien? Der aufstrebende Südamerikanische Markt, mit seiner Nachfrage nach Maschinen für Landwirtschaft und Infrastruktur, bietet eine Brücke in den globalen Süden. Der Hafen von Santos expandiert rasant, und deutsche Logistikexperten könnten hier die Lücke zu US- oder chinesischen Konkurrenten schließen. Ein Freund aus der bayerischen Maschinenbau-Branche hat kürzlich ein Joint Venture in São Paulo gestartet – der erste Exportvertrag folgte nach nur sechs Monaten Marktanalyse.
Natürlich ist Auslandsexpansion kein Spaziergang. Regulatorische Hürden, Währungsschwankungen und kulturelle Unterschiede fordern Fingerspitzengefühl. Doch in Zeiten wie diesen zahlt sich ein schrittweiser Ansatz aus: Beginnen Sie mit einer kleinen Marktbeobachtungseinheit – ein Team von drei bis fünf Leuten, das vor Ort Netzwerke knüpft, Trends analysiert und Risiken abwägt. Solche Investitionen amortisieren sich schnell, wie unzählige Erfolgsgeschichten zeigen. Die aktuelle Industriekrise ist schmerzhaft, aber sie zwingt uns, über den Tellerrand zu schauen. Für Vorstände in Wolfsburg, Stuttgart oder Düsseldorf: Nutzen Sie diesen Moment, um in die USA, China oder Brasilien vorzudringen. Die deutsche Industrie ist resilient – und mit globaler Diversifikation wird sie es noch mehr.
Expandieren Sie in die Welt! Reden Sie mit uns. – wir helfen Ihnen, erfolgreich zu expandieren.